Das Getränk der Barone
Toni Distelberger setzt auf die Schätze des Mostviertels. Der Mostbaron l(i)ebt Mostkultur und gibt Tipps für den "letzten Schliff" bei Festtagsmenüs.
Findet der Herbstnebel in Niederösterreich Einzug, so macht sich Toni Distelberger auf den Weg. Er schreitet über taunasse Wiesen und sammelt die Schätze des Mostviertels ein.
Seine Intention: Gold-gelbe Prunkstücke aufklauben, die roh als ungenießbar gelten, aber gepresst und vergoren Namensvater des gesamten Viertels sind.
Toni Distelberger ist Mostbaron, Heurigenbesitzer und erstklassiger Mostproduzent. Hier lesen Sie, wie gelebte Mostkultur aussieht und welche Genusstipps für das anstehende Martini-Fest gelten!
Alte Bäume mit neuer Qualität
„Seit Zeiten der Maria Theresia steht er hier“, erklärt Toni und schaut dem Stamm entlang in die Krone des Mostbirnbaumes. Eine Unmenge an gelb-grünen, runden „Landlbirnen“ hängen über unseren Köpfen. „Heuer trägt er wieder, ertragreich wie seit Jahren nicht mehr.“, fügt der 57-jährige Obstbauer mit stolzem Grinser im Gesicht hinzu.
Der rund 300 Jahre alte Birnbaum ist nur einer von 2.000 Mostbirnbäumen, die Toni Distelberger pflegt. Sie bringen die Ernte, aus der er seine Moste presst.
Vor etwa 25 Jahren machte man aus den gesamten Birnen eine Sorte: Mischmost. Heute werden die verschiedenen Birnenarten fein säuberlich getrennt. Sortenreine Moste findet man im Keller der qualitätsbewussten Kulturbewahrer des Mostviertels, den Mostbaronen.
Baron mit Hut und Schwur
Mostbarone haben sich der Mostkultur verschrieben. Per Schwur versprechen sie, die jahrhundertalte Tradition rund um das Urgetränk hochzuhalten. Im gleichnamigen Viertel betrifft das aktuell 17 Familienbetriebe.
Die BaronInnen erkennt man an ihrem schwarzen Hut, geschmückt mit rotem Band und weißem Adlerflaum. „Hutträger werden achtsam auserwählt.“, merkt Toni mit ernstem Blick an. „Nur zentrale Personen eines Betriebes dürfen das Markenzeichen tragen“, erklärt er und ergänzt, „so wie etwa potenzielle Hofnachfolgen oder Personen, die sich über Jahre hinweg bewiesen haben“.
40 HutträgerInnen repräsentieren den Birnenmost aus dem niederösterreichischen Mostviertel. Ihre vereinte Kraft kann man schmecken – nämlich in den drei Gourmetmosten: Brous, Exibatur und Preh.
Ein Most für jeden Anlass
Mostbirnen können nicht vom Baum geerntet werden, sie müssen fallen. Die riesigen Streuobstbäume sind fürs Pflücken nicht geeignet. Bereits sechs Wochen nach dem Klauben der Früchte kann der erste Most – sogenannter „Jungmost“ – genossen werden.
Welche Sorten für welchen Anlass gemacht sind, finden Sie hier:
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Ganslessen mit junger Frische
Zum dunklen Gansfleisch passt frischer Jungmost. Er verführt mit leichter Süße. So reiht er sich als Beilage ein, die in der Regel mit süßer Geschmacksnote zur Martinigans gereicht wird.
Rezepttipp: Mostviertler Weidegans mit Erdäpfelknödel
Mostbegleitung: Distelberger Godnmost - Ab Hof erhältlich ab Anfang November
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hoppy Birne als Aperitif
Birnencider versetzt mit Aromahopfen regt den Appetit an. Die sogenannte "hoppy Birne" mit geringem Alkohol passt so als Aperitif zum Festmahl. Der Geschmack erinnert an exotische Südfrüchte mit leichter herber Note und Birnengeschmack.
Mostempfehlung: Distelberger "hoppy Birne" - Birnencider mit Aromahopfen, Ab Hof erhältlich ab Ende September
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Kein Schnitzel ohne Speckbirne
Zu hellem Fleisch wie etwa Schnitzel reicht man am besten den Klassiker „Speckbirnenmost“. Das Birnenaroma ist bereits per Nase zu erkennen. Das Getränk aus der Speckbirne gilt als wahrer „Allrounder“.
Rezepttipp: Bauern-Cordon Bleu
Mostbegleitung: "Speckbirnenmost" - erhältlich bei allen BirnenmostproduzentInnen.
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Rindfleisch für den kräftigen Baron
Zu Rindfleischgerichten reicht man den kräftigen Edeltropfen aus der Reihe der Mostbaron-Gourmetmoste. Mit „Exibatur“, auch bekannt als „der Kräftige“, kann man auf Rotwein zu dunklem Fleisch getrost verzichten.
Rezepttipp: Geschmortes Weißes Scherzel in Wurzelrahmsauce
Mostbegleitung: "Exibatur", Gourmetmost der Mostbarone - erhältlich im Mostbaron-Onlineshop
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Wasserbirnen sind Frauensache
Für Damen mit feinem Geschmackssinn empfiehlt sich Most aus der Wasserbirne. Das jugendliche, süße Getränk verführt mit zartem Mostgeschmack.
Mostempfehlung: Wasserbirnen-Most - erhältlich bei den MostbaronInnen des Mostviertels
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Eisbirnen, die Einstimmung auf die Nachspeise
Balance wird mit dem Edelmost „Eisbirne“ schmeckbar. Süße, Säure und leichte Gerbstoffe finden sich ausgewogen darin - so stimmt die Mostsorte perfekt auf eine süße Verführung als Nachspeise ein.
Mostempfehlung: Distelberger Eisbirne, Ab Hof erhältlich ab Ende September
Weiterführende Links
- Kontaktdaten und nähere Informationen zum GenussBauernhof Distelberger
- "So schmeckt Niederösterreich"-Mostbarone im Überblick
- Hier erfahren Sie mehr zu den Mostbaronen