Gesunder Smoothie oder Zuckerbombe?
Gesunder Früchteshake oder doch Kalorienbombe? Diätologin FH-Prof. Mag. (FH) Heidemarie Ramler nimmt Smoothies unter die Lupe und gibt Tipps, wie gesunde Smoothies zuhause gelingen!
Wer kennt sie nicht? Farbenfrohe, kleine Fläschchen in der Kühlvitrine, die uns Gesundheit, Vitalität und starke Abwehrkräfte versprechen. Die Rede ist von so genannten „Smoothies“.
Der Begriff kommt aus dem Englischen („smooth“ bedeutet glatt, geschmeidig) und meint gemixte Getränke, die aus ganzen Früchten hergestellt werden. Smoothies kann man fertig im Handel erwerben, oder sehr einfach und schnell selbst herstellen.
Diätologin Heidemarie Ramler verrät, was gesunde Smoothies von kalorienreichen Zuckerbomben unterscheidet – inklusive Tipps fürs Selbermachen!
Smoothie – eine Mahlzeit, kein Getränk
Smoothies gelten als besonders vitamin- und mineralstoffreich und lassen sich schnell als Frühstück oder einfach zwischendurch trinken. Dabei sei aber festgehalten, dass ein Smoothie als Mahlzeit zu zählen ist.
Denn während man für zwei Handvoll Obst oder Gemüse eine Zeit lang mit dem Kauen beschäftigt ist, ist ein Glas Smoothie rasch getrunken. Das bedeutet, je nach Obstanteil, auch eine erhebliche Menge an Energie in Form von Fruchtzucker.
Ein Smoothie entspricht daher einer trinkbaren Mahlzeit, die rasch leere Energiespeicher auffüllt. Eine Portion hat ungefähr 200 ml, je nach Zusammensetzung also 100-150 kcal.
Bauchschmerzen oder Blähungen nach der Zwischenmahlzeit? Grund dafür kann ein zu hoher Obstanteil sein, immerhin bringt dieser viel Fruchtzucker mit sich. Mehr Gemüse reduziert den Fruchtzucker.
Selbermachen lohnt sich!
Werfen Sie einmal einen Blick auf die Zutatenliste von fertigen Smoothies. Sie werden feststellen, dass der Hauptanteil zumeist Apfel-, Orangen- oder Traubensaft und Fruchtpüree sind – sprich: viel Obst und damit viel Zucker!
Mixt man sich den Smoothie selbst, lassen sich je nach Saison heimische Früchte verarbeiten. Die Gemüsemenge kann nach Belieben erhöht werden. Damit wird der Smoothie nicht nur bunter, sondern enthält auch weniger Kalorien und Fruchtzucker.
Rezepttipp: Gesunder Smoothie mit Gurke, Karotte und Apfel - zur Verfügung gestellt von Heidemarie Ramler
10 Tipps – Gesunde Smoothies selber mixen!
- Verwenden Sie je nach Sorte möglichst ganze Früchte! Gerade in der Schale sind zahlreiche Nährstoffe sowie wichtige Ballaststoffe enthalten
- Mixen Sie Gemüse und Obst im Verhältnis 1:1! Kurz gedünstetes Gemüse wie Kürbis oder Karotte sorgen für eine cremigere Konsistenz.
- Wer es besonders gesund mag, reichert seinen Smoothie mit wertvollen Fetten an. Ein paar Tropfen kaltgepresstes Öl oder gemahlene Nüsse zugeben!
- Für einen „Green Smoothie“ genügt eine kleine Menge Kopfsalat oder Spinat. Auch eine Salatgurke oder Mangold eignen sich zum Färben.
- Stangensellerie, Fenchel oder Chinakohl sind Saisonhighlights. Sie vollenden Smoothies mit intensiven Geschmacksnoten!
- Für zusätzliches Aroma sorgen geröstete Samen oder Nüsse. Hanfsamen, Leinsamen oder Walnüsse sorgen für Abwechslung.
- Eine besondere Geschmacksnote bringen ein paar Tropfen Mohn-, Walnuss- oder Traubenkernöl. Die Fettsäuren jener Öle gelten als besonders hochwertig und gesund!
- Besonders geschmackvoll und nährstoffreich sind heimische Kräuter. Gut harmonieren Minze, Melisse aber auch ein paar Blätter Basilikum oder Thymian.
- Zum Würzen von süßen Smoothies eignen sich Zimt, Kardamom und Vanille
- Tipp für „Fortgeschrittene“: Runden Sie Ihren Gemüsesmoothie mit einer Prise Chili oder Pfeffer ab!
Heidemarie Ramler
Heidemarie Ramler ist Diätologin, FH-Dozentin und stellvertretende Studiengangsleiterin an der FH St. Pölten, Abteilung Diätologie. Sie hat den Beitrag inhaltlich aufbereitet und "So schmeckt Niederösterreich" zur Verfügung gestellt.
Den Themenschwerpunkt im Bereich Ernährung & Gesundheit ermöglicht eine Kooperation mit der FH St. Pölten.