Fasten mit Genuss
Seminarbäuerin Annette Glatzl verrät, welche Fastengerichte in Niederösterreich angesagt sind und gibt hilfreiche Tipps für traditionelle Gerichte und Express-Küche.
Vor Ostern heißt es fasten. Die Tradition der 40-tägigen Fastenzeit ist seit Jahrhunderten aufrecht und ihr Einfluss ist bis heute zu spüren – oder besser gesagt, zu schmecken! In Niederösterreichs Küche findet man zahlreiche Gerichte, die zum Fasten-Auftakt gekocht werden.
„Zum Fastenzeit gehört für mich von klein auf das Aschenkreuz am Aschermittwoch als auch die Fastenkost dazu: Brennsterz mit Bohnensalat, Panadensuppe, eingebrannte Erdäpfel, Stoßsuppe und Krautfleckerl sind wahre Fastenzeit-Klassiker.“, erzählt Annette Glatzl.
Die Seminarbäuerin, die sich auf Generationenküche spezialisiert hat, verrät uns, was auf den Tellern ihrer Familie landet und gibt Rezeptempfehlungen.
Niederösterreichs Fastenkost
„Zum Fastenauftakt koche ich gerne Brennsterz. Der Bohnensalat darf dabei nicht fehlen“, erklärt die traditionsbewusste Bäuerin und ergänzt grinsend, „den nennen meine Kinder heute noch liebevoll ‚Oma-Salat‘“.
Fleischlose Kost ist für die Fastentage in Niederösterreich typisch. Die Landsleute verspeisen als Ersatz gerne Fisch. Die Hauptspeise darf da ausnahmsweise auch kalt ausfallen, wie etwa beim niederösterreichischen Alpenroller.
Und wenn Fisch und Bohnen nicht das Wahre für einen sind? „Dann bietet sich Kraut noch als schmackhafte Alternative an“, antwortet Annette. „Krautfleckerl sind schnell gemacht und schmecken schon mit wenigen Gewürzen.“
Hier geht’s zum klassischen Krautfleckerl-Rezept.
Fastenzeit ist Suppenzeit
„Der Griff zum Suppentopf ist in der Fastenzeit nie verkehrt“, lässt uns die Seminarbäuerin wissen. Die Suppenküche strotzt vor typischen Fastenrezepten, wie etwa mit Stosuppe, Brotsuppe und Panadensuppe.
Die Basis für eine kräftige Gemüsesuppe ist Annette schnell gemacht: „Wurzelabschnitte, Schalen, Zwiebel sowie Knoblauch gemeinsam mit Salz, Pfefferkörner, Kümmel, Fenchelsamen, Muskat und Lorbeerblätter in einem Topf mit Wasser kalt aufstellen, aufkochen und 10 Minuten ziehen lassen.“
Wenn es einmal wirklich schnell gehen muss, dann befolgt man am besten den Tipp von Annettes Großmutter: Suppe einrexen.
Annette Glatzl
Annette Glatzl ist Botschafterin für bäuerliches Wissen und heimische Produkte. Als „Seminarbäuerin“ gibt sie in Kursen ihr Wissen rund um Generationen-Küche, Restlkochen und Landwirtschaft weiter.
Annette ist selbst aktive Landwirtin. In der Buckligen Welt (Pitten) führt sie gemeinsam mit ihrem Mann einen landwirtschaftlichen Betrieb. Die Weitergabe von bäuerlichem Wissen und traditionsbewussten Werten sowie Wissenswertes über tägliche Arbeiten am Hof ist ihr ein großes Anliegen.
Kontaktdaten: Annette Glatzl, +43 664 790 65 78 oder glatzl.a@aon.at
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