Brot geschmackvoll retten
Jährlich landen 800.000 Tonnen genießbare Lebensmittel im Abfall, besonders häufig findet man in der Mülltonne Brot und Backwaren. „So schmeckt Niederösterreich“-Partnerbetriebe präsentieren Best-Practice-Beispiele & sagen der Lebensmittelverschwendung den Kampf an!
Wussten Sie, dass sich in Österreich pro Sekunde eine Mülltonne mit vermeidbaren Lebensmittelabfällen füllt?
Österreich liegt in Bezug auf Lebensmittelabfälle mit 800.000 Tonnen pro Jahr über dem EU-Durchschnitt. Das entspricht € 400,- pro Jahr und Haushalt an Ausgaben für weggeworfene Lebensmittel.
Der eigene Blick in die Mülltonne verrät: Hier herrscht Handlungsbedarf! So schmeckt Niederösterreich“-Partnerbetriebe haben das schon lange erkannt. Hier lesen Sie mehr zu:
1. 300 Semmeln/Jahr für die Tonne
2. Brot-Upcycling mit Bier, Schnaps und Co.
4. Die 2. Chance für Brot & Gebäck
3. Jetzt Brot & Gebäck selbst retten!
300 Semmeln/Jahr für die Tonne
Österreichische Haushalte verschwenden mit Abstand die größte Menge an Brot und Gebäck, verglichen mit Abfällen aus Gastronomie, Handel und Produktion. Etwa 146.000 Tonnen Brot und Gebäck landen jedes Jahr in den Haushalten im Müll.
Der genießbare „Brot und Gebäck“-Abfall umfasst etwa 16 Kilogramm pro Person – schwer vorstellbar, oder? Das entspricht etwa 300 Semmeln pro Person und Jahr!
Neben genussfähigem Brot und Gebäck (28%) findet man in der Mülltonne:
- Obst und Gemüse (27 %)
- Milchprodukte und Eier (12 %)
- Fleisch und Fisch (11 %)
Brot-Upcycling - aus alt wird neu
„So schmeckt Niederösterreich“-Partnerbetriebe beweisen Innovationsgeist und zaubern aus übrig gebliebenem Brot und Gebäck neue Köstlichkeiten. Sei es mit Schnaps, Bier oder Chips – Niederösterreichs Betriebe sagen Lebensmittelverschwendung den Kampf an!
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Würziger Schwarzbrot-Schnaps aus der Destillerie Farthofer
Doris und Josef Farthofer setzen beim Schnapsbrennen auf altes Brot. Eine naheliegende Bäckerei liefert das übriggebliebene Brot - das ist weder schlecht noch alt. Es findet im Handel nur keine Abnahme.
In der Destillerie Farthofer wird das Gebäck eingemaischt und zu Schnaps – „Brotschnaps“ (aus würzigem Schwarzbrot) – gebrannt!
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Bäckerei Geier wandelt mit Marchfelder Storchenbräu & Brennerei Kraus altes Brot zu Bier
Einen weiteren kreativen Ansatz verfolgen die „So schmeckt Niederösterreich“-Partnerbetriebe Marchfelder Storchenbräu und die Weinviertler Bäckerei Geier. Hier wird aus unverkauftem Brot „Brotbier“ produziert.
Das Geier Roggenbrot wird außerdem mittels Hilfe der Brennerei Kraus zu Brotschnaps und Brotwhisky weiterverarbeitet. Nicht nur Hochprozentiges entsteht in der vorbildlichen Bäckerei aus den Resten: Nussbrotchips sind mittlerweile ein Verkaufsklassiker im umfangreichen Sortiment.
- Schauen Sie selbst, bei der Bäckerei Geier war der ORF zu Besuch: "Land & Leute" vom 5. März auf ORF2!
Die 2. Chance für Brot & Gebäck
Zwei Online-Plattformen, Brotpiloten und „Too good to go“, nehmen sich ganz besonders um das Vermeiden der Lebensmittelabfälle an. Werden Sie jetzt Teil davon!
Brotpiloten
Jedes Brot verdient eine 2. Chance – das ist das Motto der Brotpiloten. Die Brotpiloten sammeln gute Backwaren vom Vortag von Bäckereien ein und verkaufen Sie auf Märkten zu vergünstigten Preisen.
Die Brotpiloten setzten konkrete Maßnahmen, schaffen Bewusstsein für die Lebensmittelverschwendung und sind Teil von Zero Waste Austria.
"So schmeckt Niederösterreich"-Partnerbetrieb als Teil der Brotpiloten:
- Bäckerei Geier, Gänserndorf
Too good to go
Die App "Too good to go" ist der weltweit größte B2C-Marktplatz für überschüssige Lebensmittel. Sie ermöglicht Betrieben wie Bäckereien, Restaurants, Cafés, Hotels und Supermärkten, ihr überschüssiges Essen zu einem vergünstigten Preis an Selbstabholerinnen und Selbstabholer zu verkaufen.
Too good to go bietet so eine nachhaltige Lösung, von der Partnerbetriebe, Konsumentinnen und Konsumenten und die Umwelt profitieren: ausgezeichnetes Essen für die Kundschaft, weniger Verschwendung für die Betriebe und Ressourcenschonung für die Umwelt.
„So schmeckt Niederösterreich“-Partnerbetriebe, die man bei Too good to go findet:
- Biohof Adamah, Bezirk Gänserndorf
- Genusskoarl e.U., Bezirk Mistelbach
- Wurzers Erdbeeren und Kürbishof, Bezirk Scheibbs
- Kartoffelladen Hellmer, Bezirk Gänserndorf
Jetzt Brot & Gebäck selbst retten!
Lebensmittelabfälle wirken sich negativ auf die Umwelt aus. Herstellung, Verarbeitung, Lagerung von Lebensmitteln verbrauchen viel Energie und Ressourcen.
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Brot einfrieren
Brot eignet sich hervorragend zum Einfrieren. Frieren Sie die Hälfte des frisch gekauften Brotleibes ein, als ganzes oder in Scheiben geschnitten. So hat man immer „frisches“ Brot, das nicht „altbacken“ schmeckt.
Brot entweder langsam antauen lassen oder bei 180°C für ca. 20 Minuten im Ofen backen und gleich genießen.
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Brot-Restl-Rezepte
Werfen Sie Ihre Lebensmittelreste nicht weg! Kochen Sie daraus ein köstliches Gericht.
Lebensmittelverwendung statt Verschwendung ist ein wichtiger Hebel gegen die Klimakrise!
Können Sie sich an die Aussagen der Mama/Oma aus Kindheitstagen noch erinnern? "Aufessen, dann wird morgen das Wetter schön." In diesem Spruch steckt mehr Wahrheit, als zunächst gedacht!
Weiterführende Links
- Hier geht’s zu den Lebensmittelrettern: Destillerie Farthofer, Marchfelder Strochenbräu und Bäckerei Geier
- Hier geht’s zur Handlungsanleitung zur Reduktion von vermeidbaren Brot- und Backwarenabfällen (Bundesministerium)
- Mehr zu Brotpiloten & Too good to go
- Lebensmittelvorräte richtig lagern - so gelingt's
- "Wir leben nachhaltig": Tipps gegen Lebensmittelverschwendung